Wissenschaftspreise im Jubiläumsjahr

Wissenschaftspreise im Jubiläumsjahr

Während der Jahresveranstaltung wurden drei Wissenschaftspreise verliehen. Untere Reihe: PD Dr. Johannes Stricker (Preis der GFFU) mit Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck; mittlere Reihe: Wille-Forschungspreisträger Dr. Alexander Kroll mit dem neuen GFFU-Präsidenten Thomas Buschmann; oben: GFFU-Ehrenpräsident Eduard H. Dörrenberg mit Heynen-Preisträgerin Dr. Antonella Pomè.
Interview: GFFU-Geschäftsführerin Irene Schrader im Gespräch mit dem scheidenden GFFU-Präsidenten Eduard H. Dörrenberg.
Symbolische Schlüsselübergabe von Ehrenpräsident Dörrenberg an den neuen GFFU-Präsidenten Thomas Buschmann.
Wechsel im Präsidentenamt der GFFU: Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck dankt dem Ehrenpräsidenten Eduard H. Dörrenberg (l.) und gratuliert dem neuen Präsidenten Thomas Buschmann (r.) zur Wahl.
Collage der diesjährigen Preisträger im Überblick: PD Dr. Johannes Stricker (GFFU-Preis 2024), Dr. Antonella Pomè (Heynen-Preis 2025) und Dr. Alexander Kroll (Wille-Forschungspreis 2025). Alle Fotos: Dieter Joswig / GFFU.

Jahresveranstaltung 2025 der GFFU

Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf e.V. (GFFU) feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. Gleichzeitig steht ein Führungswechsel an: Bei der diesjährigen Jahresveranstaltung wurde der langjährige Präsident Eduard H. Dörrenberg verabschiedet und mit Thomas Buschmann ein neuer Präsident gewählt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden darüber hinaus zwei Forscher und eine Forscherin der HHU ausgezeichnet.


Gute Zahlen im Jubiläumsjahr

Im vergangenen Jahr 2024 erwirtschaftete die GFFU und die von ihr verwalteten 25 Stiftungen insgesamt 2,6 Millionen Euro an Fördermitteln, mit denen Projekte in Forschung und Lehre unterstützt wurden. Dies gab der scheidende GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg bei der Jahresveranstaltung am 19. November 2024 bekannt. Ein besonderer Hohepunkt der Veranstaltung war die Feier des 70-jährigen Gründungsjubiläums der Gesellschaft, die 1955 als Freundesverein der Medizinischen Akademie Düsseldorf ins Leben gerufen wurde.

HHU-Rektorin Prof. Dr. Anja Steinbeck dankte Eduard H. Dörrenberg: „Sie waren während meiner gesamten Amtszeit an der HHU ‚mein Präsident‘. Für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit und für all die Projekte, die sie in ihren zwölf Jahren an der GFFU-Spitze angestoßen haben, gilt mein besonderer Dank – und derjenige der gesamten HHU. Sie haben unsere Universität vorangebracht. Durch die Unterstützung etwa der Nacht der Wissenschaft können wir nun alle zwei Jahre im Herzen Düsseldorfs präsentieren, was für spannende und wichtige Forschung an der HHU geschieht.“

Die Nachfolge als GFFU-Präsident tritt Thomas Buschmann an, Leiter Region West der Deutschen Bank mit Sitz in Düsseldorf. Er wurde bei der Mitgliederversammlung am 19. November 2025 gewählt. Prof. Steinbeck gratuliert: „Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit und das, was wir gemeinsam bewegen werden. Die Freundesgesellschaft ist für unsere Universität seit ihrer Gründung ein wichtiger und zuverlässiger Partner. Sie fördert nicht nur Forschungsvorhaben und stiftet wichtige Preise. Sie ist auch Türöffner in viele Bereiche der Düsseldorfer Wirtschaft und Gesellschaft.“

Thomas Buschmann, der neue Präsident der GFFU, ergänzt: „ich danke den Mitgliedern für das in mich gesetzte Vertrauen und übernehme diese ehrenvolle Aufgabe mit großem Respekt vor der herausragenden Arbeit meines Vorängers Eduard H. Dörrenberg. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit in unserem Vorstand und mit Rektorin Prof. Steinbeck und daruf, gemeinsam neue Impulse zu setzen, um die Universität auf ihrem Erfolgsweg zu begleiten."  
 

Drei Forschungspreise verliehen

Traditionell werden auf der Jahresveranstaltung der GFFU Forscherinnen und Forscher der HHU für besondere Leistungen geehrt. 

Den Preis der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 2024, der für eine Habilitationsschrift in einer Fakultät vergeben wird, erhielt der Psychologe PD Dr. Johannes Stricker. Er habilitierte im April 2023 an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät mit der Arbeit „The ICD-11 Personality Disorder Model and Multidimensional Perfectionism: Delineation, Measurement, and Links with Psychopathology“. Darin befasste sich Stricker mit der sogenannten dimensionalen Erfassung von Persönlichkeitsstörungen sowie mit der komplexen Persönlichkeitskonstrukt des „multidimensionalen Perfektionismus“. In zwölf begutachteten Studien (als Erstautor) analysierte er deren konzeptionelle Grundlagen, Messung und klinische Relevanz. Er stellte den Bezug zu etablierten Persönlichkeitsmodellen her und untersuchte Zusammenhänge mit unterschiedlichen psychopathologischen Domänen. Seine Ergebnisse zeigen, wie die Perfektionismusforschung zur Weiterentwicklung der Persönlichkeitsstörungsdiagnostik beitragen kann. 

Der Reinhard-Heynen- und Emmi-Heynen-Preis 2025, der hervorragende Arbeiten oder Leistungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern würdigt, geht an die Psychologin Dr. Antonella Pomè. Die Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Wahrnehmungspsychologie (Leitung: Prof. Dr. Eckart Zimmermann) erforscht das Zusammenspiel von Wahrnehmung und Handlung, insbesondere im Zusammenhang mit der Autismus-Spektrum-Störung. Sie untersucht, wie das Gehirn statistische Informationen aus der Umwelt nutzt, um sensomotorische Integrationsprozesse bei typischen und atypischen visuellen Verhaltensweisen zu steuern. Pomè kombiniert dabei Methoden wie Psychophysik, Eye-Tracking und Virtual Reality. Neben ihren Publikationen in hochrangigen Fachzeitschriften wie PNAS, Nature Communications, Current Biology und eLife warb Pomè bereits ein renommiertes Marie-Skłodowska-Curie-Stipendium der Europäischen Union ein. Sie engagiert sich darüber hinaus intensiv für Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion in Lehre und Forschung.

Mit dem Forschungspreis der Dr.-Günther- und Imme-Wille-Stiftung werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Medizin und verwandten Bereichen der Lebenswissenschaften ausgezeichnet, für Arbeiten aus der klinischen, experimentellen und translationalen Medizin sowie angrenzender Bereiche. Der 2025er-Preis wird dem Bioinformatiker Dr. Alexander Kroll verliehen, der in der Arbeitsgruppe Computational Cell Biology (Leitung: Prof. Dr. Martin Lercher) tätig ist. Seine in Nature Communications veröffentlichte Arbeit „A general model to predict small-molecule substrates of enzymes based on machine and deep learning“ überzeugte die Jury. Er beschreibt darin die Entwicklung des ersten allgemeinen Modells zur Vorhersage von Substraten für Enzymen mit bislang unbekannter Funktion. Während frühere Vorhersagemodelle auf bestimmte, gut untersuchte Enzymfamilien beschränkt waren, ermöglicht das neu entwickelte Modell Vorhersagen für eine Vielzahl wenig erforschter Enzyme und Enzymfamilien.
 

70 Jahre Freundesgesellschaft

Hervorgegangen ist GFFU aus der „Gesellschaft von Freunden und Förderern der Medizinischen Akademie in Düsseldorf“, die 1955 gegründet wurde. Damit blickt die GFFU auf eine 70-jährige Tradition zurück. Der erste Vorsitzende des Vorstands war Reichskanzler a.D. Dr. Hans Luther, stellvertretender Vorsitzender war Prof. Dr. Hubert Meessen, der damalige Rektor der Medizinischen Akademie. Ihr Ziel war es, die „wissenschaftlichen Aufgaben der Akademie und ihrer Institute und Einrichtungen auf ausschließlich und unmittelbar gemeinnütziger Grundlage“ zu fördern (Zitat Gründungssatzung vom 6. Juli 1955). Mit der Einrichtung der Universität Düsseldorf im Jahr 1965 widmete sich auch die Freundesgesellschaft zur Fördereinrichtung für die Universität um. 



 

 

 

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